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Chronik

Zum 85.Jubiläum

1930er

Seit Anfang der 30er Jahre wurde an dieser Stelle bereits ein grüner Streifen an Kleingärtner verpachtet und bewirtschaftet. Als dann im Herbst 1934 ein großer Teil der Rostocker Kleingärtner an der Lübecker Straße (heute Hamburger Straße) durch den Ausbau des Botanischer Garten weichen mussten, gelang es der Stadtgruppe Rostock nach langen Bemühungen ein Ersatzgelände zu schaffen. Somit wurde am 05.04.1935 offiziell die „Rostocker Kleingärtnerkolonie Weiße Rose“ mit 98 Gründungsteilnehmer und 79 Parzellen gegründet. Gründungsvorsitzender war Herr Wilhelm Kurzmann, der mit dem 20.07.1935 zum „Vereinsführer“ ernannt worden war. Kurzmann übte die Funktion des Vereinsvorsitzenden knapp 2 Jahrzehnte aus und hat in verschiedenen Verbandfunktionen bis in die 1960er Jahre sehr viel zur Entwicklung des Rostocker Kleingartenwesens beigetragen.

1931

Wilhelm Kurzmann im Jahr 1931 mit seiner Frau und beiden Kindern vor seinem Gartenhaus Parzelle 47. Das Gartenhaus trägt den Namen seiner Frau Elli. Vor der offiziellen Gründung 1935 befanden sich bereits einige Kleingärtner auf dem Areal

1935

1936 beteiligte sich der Verein sofort am erstmals aufgerufenen Landeskleingartenwettbewerb und Garten 47 (Kurzmann) belegte mit 58 Punkten den 5. Platz. Ein Jahr Später bildete der Verein mit 6 weiteren Kleingartenvereinen die Kleingartengemeinschaft „Süd-West, um eine Bündelung der Kräfte zur Festigung des Kleingartenwesens zu erreichen. Die Anlage beteiligte sich im jedem Jahr an allen gemeinnützigen Maßnahmen, so auch durch Spenden an den in Rostock veranstalteten sog. Verwundeten- Kaffeenachmittagen.

1935

Mitglied konnte jeder Reichdeutsche arischer Abstammung werden, der entweder Kleingärtner, Laubenkolonist, Schrebergärtner oder Kleinlandpächter war.

1934

Dass so etwas Harmloses und Privates wie Kleingartenvereine in den Focus der Nazis gelangte, lag zum einen daran, dass diese Vereine häufig aus Arbeitergartenvereinen entstanden waren und somit politisch eher links eingestellt waren. Zum anderen hatten diese Gärten und Lauben etwas anarchisches und Unkontrolliertes, was sich der Kontrolle von NSDAP und Gestapo erst einmal entzog. Es fehlte der sonst allgegenwärtige Blockwart. So versteckte sich z.B. der Kommunist Erich Honecker (späterer ZK der SED- und Staatsratsvorsitzender der DDR) 1934 in der Essener Schrebergartenanlage am Sonnenscheinweg, um nicht verhaftet zu werden. Ein weiterer Grund der nationalsozialistischen Fokussierung auf die Kleingartenvereine war jedoch die Blut- und Bodenideologie von Adolf Hitler. Im Rahmen der Gleichschaltung wurden ab Mitte 1933 die Vorstände der Schrebergartenvereine nicht mehr demokratisch gewählt, sondern nur noch ein „Führer“ von der NSDAP ernannt, der dann seinen Vorstand ernannte. So kam es, dass im sog. Großdeutschen Reich die Vereinsvorsitzenden nun Vereinsführer wurden.

1936

Gartenzeitung von 1936 mit der Einladung zum Gartenfest am 28.06.1936

1937

Quelle: Gartenzeitung von 1937

1939

Der heutige Stadtteil war umgeben von Kleingärtnerkolonien und Grabeland.

ab 1945

Nach Kriegsende 1945 verzeichnete der Generalpachtvertrag die Anlage „Weiße Rose“ mit 65 Parzellen Die Gärten dienten ausschließlich der Selbstversorgung der Pächter. Vorrangig wurden Kartoffeln und Gemüse angebaut. Es gab so gut wie keine Rasenflächen. Die Kinder spielten auf der sogenannten Festwiese bzw. in den Wegen.

1948-1990

Am 23. November 1948 wurden die „Anordnungen über die Bildung der Kleingartenhilfe des FDGB“ erlassen. In der Folgezeit werden Orts- und Kreisverbände errichtet. Die „Kleingartenhilfe des FDGB e. V.“ wurde am 20. März 1950 als gemeinnützig anerkannt, am 3. Juli 1952 stimmte das Sekretariat des Bundesvorstandes des FDGB ihrer Loslösung zu. Am 15. Juli 1952 beschloss das Politbüro der SED die Bildung des VKSK. Dessen Zentralverband konstituierte sich am 16. Oktober 1952 und nahm zum 1. Januar 1953 seine Arbeit auf. Die Kleingartenananlage „Weiße Rose“ war und ist in der Rostocker Kleingartengemeinschaft, egal ob FDGB-Kleingartenhilfe, VKSK stets ein angesehenes Mitglied. Unter strengen Kontrollen musste Ernte abgeliefert werden. Die Ernte kam den anliegenden Kindergärten und Altersheimen zu gute. Auch die Kleintierzucht gewann in der Anlage zunehmend an Bedeutung. Wilhelm Kurzmann wurde 1952 im Kreisverband Spartenleiter in der Kaninchenzucht. Dieser Sparte gehörten zu diesem Zeitpunkt 226 Mitglieder an.

10. November 1959

feierte die Kleingartenanlage Weiße Rose ihr 25-jähriges bestehen.

1963

1963 wurde das neue Statut des VKSK beschlossen. Auch hier war die drittel Regelung ein wichtiger Punkt der bis heute in der Rahmengartenordnung verankert ist. Statut von 1963 Verband der Kleingärtner und Kleintierzüchter

1960er

Mit der Südstadt entstand zwischen 1961 und 1965 Rostocks erste einheitliche Großwohnsiedlung in Plattenbauweise mit 7917 Wohnungen für rund 20.000 Menschen. Dadurch mussten viele Kleingartenanlagen weichen darunter (Lütter Pohl, Kleiner Born,)

1967

beteiligte sich unsere Kleingartensparte bei der Kollektivschau des Bezirksverbandes. Hier bei konnten wir den 2. Platz belegen.

1970er

Der neue Stadtteil war auch für viele Junge Familien attraktiv. Wer einen Garten wollte musste sich allerdings auf einer Wartezeit von bis zu 2 Jahren einrichten. Kinderreiche Familien wurden bevorzugt behandelt. Die Anlage hatte zahlreiche Pächterwechsel zu verzeichnen darunter überwiegend junge Familien.

1977

Das langjährige Mitglied Wilhelm Kurzmann wurde für seine Verdienste in der Kleingartenanlage sowie im Kreisverband mit der Ehrennadel des VKSK ausgezeichnet. Einige Gartenlauben sind über die Jahre Marode geworden, so gab es in den 70er und 80er Jahren eine ganze Reihe an Neuerrichtungen von Gartenlauben. Sowie auch bei Gf Runkel. Bauantrag von 1979 Parzelle 61

1980er

Viele Gärten sind bis heute in Familienbesitz geblieben sowie auch der Garten von Familie Meyer

1980er

Die 1962 erbaute Strahlenklinik wurde 1980 erweitert. Dadurch mussten 10 Gärten weichen, darunter Parzelle 25,26,27a,27b,56,57,58,59,81,82. so schrumpfte die Anlage auf 68 Parzellen. Den Gartenfreunden wurden neue Parzellen in der KGA „Goldwiese“ verlost. (Block 9 Parzelle 218-224,228,229 und 230) In regelmäßigen Abständen wurden Wettbewerbe ausgerichtet. Entscheidend waren hierbei auch die Erträge. Die Mengen mussten beim Vorstand gemeldet werden. Es musste nach wie vor abgeliefert werden. Jährlich zur Erntezeit wurden die frischgeernteten Früchte gesammelt zum Altersheim nach Stadtweide gebracht.

1984

1984 wurde unser 50. Gründungstag gefeiert. Der damalige Vorsitzende Hans Helmut Lange hatte im großen Saal der Ostseezeitung geladen. Bei Live Musik und toller Stimmung wurde ausgelassen gefeiert. Auch unsere Kleingartenanlage führte regelmäßig Wettbewerbe innerhalb der Anlage durch

Ab 1990

Nach der Wiedervereinigung erfolgte die Überführung in das Bundeskleingartengesetz. Durch die Übernahme wurde aber auch der Bestandschutz vor 1990 garantiert. Vorausgesetzt die Baulichkeiten wurden vorab vom Vorstand genehmigt. Vieles musste den neuen Gesetzmäßigkeiten angepasst werden. So wurde am 18.09.1993 der Verein „Kleingartenanlage Weiße Rose e.V.“ gegründet.

2002

2002 wurde die Straßenbahnlinie zur Südstadt erweitert. Die Bauarbeiten an der Straßenbahnendhaltestelle Mensa hatten auch für unsere Anlage Auswirkungen. Das Fußgängertor 3 welches sich am Südring befand wurde umgesetzt.

2007

2007 wurde die Radiologie für 13,3 Mio € neu gebaut. Leider wurde beim Neubau der direkte Zugang zum Klinikgelände versperrt. Bis heute hatten wir keinen Erfolg einen neuen Zugang zum Klinikgelände zu schaffen.

2007

nach 14 jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit als Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes (seit 18.09.1993), darunter in den letzten 5 Jahren tätig als Vorsitzender beendet Gartenfreund Karpuschkat planmäßig zum 31.12.2007 seine Tätigkeit als Vorsitzender. Gf Karpuschkat wurde anschließend durch seine Verdienste für das Kleingartenwesen mit der Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet

2011

Abwasserentsorgung in der Kleingartenanlage Eine große Herausforderung war die Umstellung der Abwasserentsorgung auf gesetzeskonforme Methoden. So wurden zwischen 2011 und 30.12.2013 alle Kleingärten auf abflusslose Gruben oder Komposttoilette umgerüstet. Die Abfuhr erfolgt über zugelassene Entsorgungsunternehmen.

2016

nach 32 Jahren gibt es wieder ein Kinder- und Gartenfest. Ein tolles Fest für Jung und Alt

2017

Nach 2 jähriger intensiver Planung wurde am 16.September 2017 unser Spielplatz offiziell eröffnet. Dieses Projekt konnte nur durch zahlreiche Spenden von Mitgliedern regionalen Firmen sowie Fördermitteln des Landes umgesetzt werden. Er bildet das Herzstück der Anlage und ist Treffpunkt für Jung und Alt.

Baggern

Erstmal mussten 40 t Mutterboden ausgebaggert werden

Spielsand

Abschließend wurde der Spielsand durch unsere Gartenfreunde eingebracht

Eröffnung

Zur Spielplatzeröffnung kamen zahlreiche Kleingärtner sowie Anwohner und Unterstützer. Eine schöne Veranstaltung mit Tombola, Kuchenbasar, Mobiler Mosterei und Kinderschminken. Der Verband vertreten durch den Vorsitzenden Christian Seifert dankte den Vorsitzenden Bernd Weichmann für sein Engagement in der Anlage und überreichte ihn eine Ehrenurkunde des Verbandes

06. Juni 2017

Quelle: Ostseezeitung 6.Juni 2017

2017

2017: Eröffnung des ersten Sinnes- und Erlebnisgarten in der Hansestadt Rostock. Dieser dient als weiterer Treffpunkt der Gartenfreunde zum Erfahrungsaustausch. Er wird unter anderen von Kitagruppen als grüner Lernraum genutzt. Den Kindern werden hierbei Naturwissenschaftliche Grundkenntnisse vermittelt.

Erlebnisgarten

Da Bild zeigt die Kitakinder im Erlebnisgarten

08/2017

08/2017 unsere erste Teilnahme am Landeswettbewerb. _Hierzu fand eine Begehung in den Sommermonaten statt. Leider hat es nicht für eine Platzierung gereicht. Dafür konnten wir viel Wissenswertes mitnehmen. Übergabe der Urkunde durch Vorsitzenden den Vorsitzenden VdGf Christian Seifert und Oberbürgermeister Roland Methling

2017

Zur Jahreshauptversammlung am 16.12.2017 wurde eine neue Satzung sowie die Umbenennung als „Kleingärtnerverein Weiße Rose e.V.“ beschlossen. Das heutige Logo wurde ebenfalls in der Satzung verankert.

05/2018

Auch die Universität Rostock ist auf unser Projekt „Erlebnisgarten“ aufmerksam geworden. So konnte eine Kooperation mit der Uni Rostock geschlossen werden. Hier werden angehenden Grundschulpädagogen Impulse in das Fach Schulgarten vermittelt. Parallel besuchen uns weiterhin die Kindergruppen der Kita Rappelkisten in regelmäßigen Abständen.

2018

Quelle: NNN 29.Juni 2018

10/2018

immer mehr Kleingärtner entdecken das Naturnahe Gärtnern So bewarben sich 6 Gärten erfolgreich für eine Gartenplakette „Natur im Garten“. Alle 6 Gärten erfüllten die Kriterien und wurden mit der Gartenplakette ausgezeichnet.

Till Backhaus

Als Überraschung sorgte die Verleihung der Gemeinschaftsgartenplakette für überreicht durch unseren Umweltminister Till Backhaus. Somit ist unser Erlebnisgarten der 2. Naturnahen Gemeinschaftsgärten in Mecklenburg- Vorpommern. Umweltminister Till Backhaus überreicht die Gartenplakette an den Vorsitzenden Bernd Weichmann